Gemeindewald
Kleinmachnow ist eine Waldgemeinde. Zahlreiche Waldflächen bilden die grüne Lunge des Ortes; ihr Wert für uns Menschen ist unermesslich. Gerade in Zeiten des Klimawandels stellt die Erhaltung dieser Gebiete eine besondere Herausforderung dar. Ein großer Teil der Waldstücke Kleinmachnows befindet sich im Eigentum der Gemeinde. Die Gesamtfläche des Gemeindewaldes beläuft sich auf rund 110 Hektar und ist verwaltungstechnisch in mehrere Teilgebiete gegliedert.
Projekt „Zukunftsfähiger Gemeindewald“
Die Kleinmachnower Waldflächen sind zum Großteil durch natürliche Pfade zugänglich und schließen allesamt unmittelbar an die Besiedlung an. Einige der Waldflächen stehen zugleich unter Naturschutz.
Derzeit arbeitet die Gemeinde Kleinmachnow mit Wissenschaftlerinnen des Centre for Econics and Ecosystem Management e. V. an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) gemeinsam an dem Projekt „Zukunftsfähiger Gemeindewald“. Das Projekt beschränkt sich derzeit auf den Bereich des Bannwaldes im Herzen Kleinmachnows, wobei wir alle weiteren Waldflächen genauso im Blick behalten.
Projekt Gemeindewald - Was?
- Langfristige Projektarbeit mit dem Titel „Wissenschaftliche Bestandsaufnahme und Ableitung von Handlungsempfehlungen für Schutz, Erhalt und Entwicklung der gemeindeeigenen Waldflächen in Kleinmachnow“ mit dem Bannwald als Untersuchungsschwerpunkt
- Projektphase 1 = eine grundlegende wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Bannwaldflächen
- Projektphase 2 = Entwicklung von Handlungsempfehlungen für einen zukunftsfähigen Bannwald unter Beteiligung von Bürger/-innen, insbesondere von Jugendlichen
- Projektphase 3 = Planung der Umsetzung konkreter Maßnahmen mit Zeitplanung
Projekt Gemeindewald - Wer?
Fachbereich Bauen & Wohnen, Projektkoordination durch den Fachdienst Gemeindegrün, in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen des Center for Econics and Ecosystem Management der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) unter der Leitung des international renommierten Wald-Ökologen Prof. Dr. Pierre Ibisch.
Projekt Gemeindewald - Warum
Mit Beschluss der Gemeindevertretung aus dem Jahr 2020 (DS-Nr. 020/20/1) wurde die „Fortschreibung des Pflege- und Entwicklungskonzeptes aus dem Jahr 2008 zum Schutz des Bannwaldes in Kleinmachnow“ gefordert. Die bisher umgesetzten Maßnahmen sollen nun evaluiert und darauf aufbauend ein neues Konzept für Entwicklungsmaßnahmen mit folgenden Schwerpunkten erarbeitet werden.
- Klimaanpassung: Anpassung des Waldes an die Auswirkungen des Klimawandels;
- Waldumbau: Umbau des Bannwalds hin zu einem naturnahen Laubmischwald;
- Gewässerschutz: Erhalt der Gewässer des Bannwaldes unter Berücksichtigung langer Dürreperioden;
- Öffentlichkeitsarbeit: der Bannwald als besonders schützenswerter Lebensraum mit seinem Artenreichtum soll stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden; entsprechend dem Motto „Man liebt nur, was man kennt, und schützt nur, was man liebt.“
Projekt Gemeindewald - Wie?
- Wissenschaftliche Datenerhebung im Bannwald (Transektmethode)
- Statistische Analyse der bei der Datenerhebung gesammelten Daten
- Analyse von Fernerkundungsdaten und deren Visualisierung in Form von Karten
- Einrichtung von fünf Dauer-Messstationen an ausgewählten Baumstandorten
- Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie Bürgerinnen und Bürgern u. a. in Form von Workshops
Projekt Gemeindewald - Wo?
Zunächst erfolgt, gemäß Beschluss, die Untersuchung und Maßnahmen-Umsetzung im eigentlichen Bannwald. Mit dem Projekt sollten aber aus Sicht der Verwaltung von Anfang an alle weiteren kommunalen Waldflächen mit im Blick behalten werden; insbesondere die vier Waldgebiete, die aufgrund ihrer hohen Bedeutung als Naherholungsgebiete, in gleichem Maße geschützt und weiterentwickelt werden müssen: Kiebitzberge, Wald entlang des Wohngebiets „Zum Kiefernwald“, Waldflächen am Teltowkanal, Wald am Duellpfuhl
- PDF-Datei: PDF, 732 kB) (
Projekt Gemeindewald - Wann?
- Projekt-Zusammenarbeit mit der HNEE seit September 2022
- Projektphase 1 von September 2022 bis Februar 2023
- Projektphase 2 von März 2023 bis Ende Januar 2026
- Projektphase 3 planmäßig von 2026 und fortlaufend
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Was unser Wald für uns tut
Unser Gemeindewald gilt laut Waldgesetz des Landes Brandenburg sowohl als Erholungswald, als auch als Schutzwald – und das zu Recht. Als wesentlicher Faktor für die hohe Lebensqualität in unserer Gemeinde erfüllen die innerörtlichen Waldflächen zahlreiche Funktionen, wie zum Beispiel:
Erholung & Naturerfahrung – viele Kleinmachnower kommen vor allem beim Spazierengehen, Joggen, Fahrradfahren oder der täglichen Gassi-Runde in den Genuss des Waldes direkt vor der Haustür. Kitas und Schulen nutzen ebenso gern die Naturräume für Aktivitäten an der frischen Luft.
Lebensraum für Flora und Fauna – neben uns Menschen bietet der Gemeindewald natürlich vor allem einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, die es ansonsten in stark besiedelten Gebieten schwer haben.
Lärm- und Sichtschutz – dichte Besiedlung bedeutet viel motorisierten Verkehr und andere Störfaktoren – wie gut, dass wir unseren Wald haben. Er dämpft den Straßenlärm von Autos, LKWs, Bussen & Co. und schirmt private und öffentliche Grundstücke ab.
Klimaschutz – nach dem Einkauf am Rathausmarkt, an einem heißen Sommertag, führt so mancher Heimweg zum Glück durch schattige, kühle Wäldchen. Diese sind unersetzbare Kaltluft-Entstehungsgebiete in unserer Gemeinde und das wirksamste Mittel gegen die Klima-Erwärmung.
Was wir für unseren Wald tun können…
- … keine Gartenabfälle im Wald entsorgen
- … beim Gassi-Gehen Hundekot nicht liegen lassen
- … Hunde an der Leine halten, damit sie Wildtiere nicht aufscheuchen
- … beim jährlich von der Gemeinde ausgerichteten World-Clean-Up-Day mitmachen
- … auf vorhandenen Wegen bleiben und keine neuen „Trampelpfade“ fördern
- … mit Kindern und Enkeln den Wald entdecken und ihn lieben und wertschätzen lernen
Die wichtigsten Aufgaben der Gemeinde zum Erhalt der Waldflächen sind unter anderem:
- Verkehrssicherung: Jedes Jahr wird der Waldbestand in Kleinmachnow kontrolliert und anschließend gepflegt, um so die Verkehrssicherheit für die viel begangenen Waldwege, die angrenzenden Grundstücke sowie Straßen zu gewährleisten.
- Bestandspflege & Naturverjüngung: Eine wichtige Aufgabe der Waldpflege ist die Förderung von Jungaufwuchs und Artenvielfalt mittels Naturverjüngung. Dabei werden natürlich aufgekommene Jungbäume gezielt, mittels Fällung abgängiger oder schlecht geformter Bäume in deren Umfeld, freigestellt. So werden junge Rotbuchen, Hainbuchen, Stieleichen, Weißdorne oder Bergahorne mit ausreichend Licht versorgt und können sich optimal weiterentwickeln.
- Totholz-Management: Abgestorbene Bäume und Gehölzteile sind wertvoller, vielgestaltiger Lebensraum für eine Menge geschützter Arten und bringen auch weitere Vorteile. Die Gemeindeverwaltung ergreift daher Maßnahmen, um unsere Waldflächen weiter mit Totholz anzureichern – sofern keine Gründe der Verkehrssicherheit und des Waldschutzes entgegenstehen.
- Reinigung & Rückbau: Neben kontinuierlicher Pflege wird der Wald auch regelmäßig von Unrat befreit – Müll, der leider immer noch viel zu häufig in unseren Waldflächen verbleibt oder bewusst entsorgt wird. Die Vielzahl von Wegen, welche oftmals nur private Grundstücke rückwärtig erschließen, werden sukzessive zurückgebaut. Weiterhin ist die Gemeinde Kleinmachnow bestrebt, rechtswidrige Nutzungen zu unterbinden, illegale Ablagerungen zu ahnden und verpachtete Grundstücke im Wald wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.