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Grünflächen

Grünflächen und Grünstreifen sind ein wesentlicher Bestandteil des Ortsbildes der Gemeinde Kleinmachnow und dienen in hohem Maß der Durchgrünung und beeinflussen das Ortsklima positiv. Weiterhin bieten sie den Menschen Freiräume für Erholung, Spiel und nachbarschaftliche Begegnungen. Solche Räume stärken bei den Bürgern das Gefühl: Hier bin ich zu Hause. In Kleinmachnow genießen Grünflächen daher eine besondere Aufmerksamkeit.


Die Gemeinde Kleinmachnow pflegt 200 ha Grünflächen nach einem speziellen Pflegekonzept, welche die jeweiligen Bereiche je nach Lage intensiv bzw. extensiv bewirtschaftet und Jahr für Jahr fortschreibt. Die Mahd der Flächen erfolgt sehr differenziert (1 bis 4 Mähgänge), so dass viele Flächen auch durch die Anlage von bienenfreundlichen Blühstreifen eine Erhöhung der Artenvielfalt zeigen.

Grünstreifen und Blühwiesen tragen zur Artenvielfalt bei

Die Grünstreifen in der Karl-Marx-Straße, die Wiese am Machnower See, die Bäkewiese, der Grünzug im Wohngebiet zwischen Stahnsdorfer Damm und Stolper Weg und die Straße Stolper Weg mit dem Stolper Berg, um nur einige aufzuzählen sind heute Flächen, die nur ein bis zwei Mal gemäht werden und durch ihre verschiedenartigen Wildkräuter zur Artenvielfalt beitragen und als gute Nahrungsgrundlage für Bienen und andere Insekten dienen. Zudem sind Grünflächen in den Kommunen die einzigen öffentlichen Orte, wo sich die Bürger und Bürgerinnen jeden Alters ohne Zwang und Barrieren begegnen und kommunizieren können. Gerade Krisenzeiten, wie der (aktuellen Pandemie) zeigt sich, wie wichtig diese urbanen Freiflächen zum Entspannen, Spielen für die Kinder und für die sportliche Betätigung aller Generationen sind.

Mit gutem Beispiel voran – Neugestaltung der Blühflächen im Innenhof des Rathauses

Die Beete im Eingangsbereich des Rathauses Kleinmachnow wurden in Zusammenarbeit mit der Landschaftsplanerin Franziska Gladitz-Kersting neugestaltet. Der Fokus liegt auf Insektenschutz, Nachhaltigkeit und einfacher Pflege. Das neue Gestaltungskonzept zielt darauf ab, die Beete insektenfreundlich, pflegeleicht, langlebig und wildschweinsicher zu gestalten. Die Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Bauhof und der Verwaltung. Die Beete wurden mit einer vielfältigen Auswahl an hauptsächlich heimischen Wildstauden, Präriestauden, Wildrosen, Kleinsträuchern und Gräsern bepflanzt. Diese Pflanzen sind das ganze Jahr über attraktiv und widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit. Sie sorgen für eine lange Blütezeit von Februar bis Oktober und bieten eine reiche Nahrungsquelle für Insekten.

Strukturelemente wie Totholzstämme und Findlinge fördern die ökologische und visuelle Vielfalt. Eine 10 cm dicke Schicht aus Natursteinschotter reduziert den Unkrautdruck, bewahrt die Bodenfeuchtigkeit und bietet den Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen. Pflegemaßnahmen wie Unkrautentfernung und Rückschnitt sind nun nur noch zwei- bis dreimal jährlich notwendig.

Für alle, die den eigenen Garten klimaresistenter, naturnäher und insektenfreundlicher gestalten wollen, haben wir hier Auswahl geeigneter Pflanzen:

Beispiele für geeignete heimische Wildstauden:

  • Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum)
  • Echte Schlüsselblume (Primula veris)
  • Färberkamille (Anthemis tinctoria)
  • Fetthenne (Sedum telephium)
  • Flockenblumen (Centaurea spec.)
  • Glockenblumen (Campanula spec.)
  • Kartäusernelke (Dianthus cartusianorum)
  • Königskerzen (Verbascum spec.)
  • Kräuter wie Oregano (Origanum spec.) und Thymian (Thymus spec.)
  • Malven (Malva spec.)
  • Salbeiarten (Salvia spec.)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Witwenblumen (Knautia spec.)
  • Wolfsmilch (Euphorbia spec.)

Beispiele geeigneter Gartenstauden:

  • Astern (Aster spec.)
  • Duftnessel (Agastache spec.)
  • Katzenminze (Nepeta spec.)
  • Sonnenbraut (Helenium spec.)
  • Sonnenhut (Echinacea spec.)
  • Staudensonnenblume (Helianthus decapitalus)

Geeignete Kleingehölze:

  • Bartblume (Caryopteris clandonensis)
  • kleinbleibende Wildrosen wie z. B. Essigrose (Rosa gallica)
  • ungefüllte bzw. halbgefüllte Beet- und Bodendeckerrosen (Rosa in Sorten)
  • verschiedene Geißklees (Cytisus spec., Chamaecytisus spec.)
  • Geeignete Zwiebelblumen:
  • Krokusse (Crocus spec.)
  • Lauch-Arten (Allium spec.)
  • Traubenhyazinthen (Muscari spec.)
  • Wildtulpen (Tulipa spec.)

Tipps für die Anlage einer lebendigen Blühwiese

Statt wöchentlich den Rasen zu mähen, nur noch ein- bis zweimal im Jahr die Sense auspacken? Die Idee hat etwas für sich. Außerdem ist so eine Blumenwiese viel bunter, der Wasserbedarf ist geringer und die heimische Tierwelt vom Schmetterling bis zum Igel freut sich auch. Tipps und Ratgeberseiten finden sich im Internet zahlreich, u. a. auch beim Naturschutzbund Deutschland: "Den Rasen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr kräftig vertikutieren, sodass nur noch löchrige Grasstoppel übrig sind, und hier mit der Einsaat beginnen. Wer den Aufwand nicht scheut, kann auch die Grasnarbe komplett abheben und zur Nährstoffsenkung gleich zehn Zentimeter Oberboden dazu. [...] Für die Neuanlage der Blumenwiese im Frühjahr reichen fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter. Die Samen werden nur ausgesät und dann per Walze oder Fußbrettern gefestigt. In den ersten vier bis sechs Wochen sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Mahdhäufigkeit und Mahdtermine hängen von den Entwicklungszielen der Wiese ab. Die Wiese sollte im ersten Jahr schon zeitig gemäht werden, [...] So werden schnell wachsende Gräser und unerwünschte Wildkräuter niedrig gehalten und die Stauden können sich in Ruhe entwickeln. Bei nur einer jährlichen Mahd sollte diese nach der Samenreife von Gräsern und Kräutern im September stattfinden, wer sich an der klassischen zweischürigen Wiesennutzung orientieren möchte, mäht Ende Juni und Ende August. " (Quelle: https://www.nabu.de)

Um Ihnen das Ausprobieren leichter zu machen, haben wir für Sie eine "Kleinmachnower Saatgutmischung" zusammengestellt. Sie enthält 30 heimische Wildblumenarten, die Schmetterlinge, Hummeln, Bienen & Co. glücklich machen.

  • Charakteristik: Attraktive ein- bis mehrjährige Arten, langer Blühaspekt von Mai bis Oktober.
  • Damit es klappt: Grasnarbe oder anderen wurzelnden Bewuchs entfernen. Saatgut ausbringen, nicht einarbeiten (Lichtkeimer) nur locker andrücken. Während der Keimung feucht halten.   
  • Pflege: Mahd 1 Mal im Jahr (Frühherbst) und Mahdgut eine Weile liegen lassen (Mähen ohne Auffangkorb).

Sie erhalten auf Anfrage ein kleines Probetütchen in der Bibliothek.

Laub, ein Produkt der Natur und dazu noch wertvoll

Laubfall gehört jedoch zum Erleben der Jahreszeiten in jedem Jahr wie der Austrieb der Blätter und Blüten. Die vielen Wohlfahrtswirkungen der Bäume, wie die Senkung der Umgebungstemperatur und Windgeschwindigkeit, Staubbindung, Lärmschutz, Lebensraum für Tiere, Minderung der Niederschlagsereignisse und die Steigerung der Wohn- und Aufenthaltsqualität werden leider gern vergessen, wenn es im Herbst an die Laubentsorgung geht.

Die Gemeinde Kleinmachnow organisiert jedes Jahr die Entsorgung des öffentlichen Straßenlaubes, um im Frühjahr saubere Straßen zu erhalten, aber auch auf den öffentlichen Grünflächen genügend Nährstoffe zu belassen. In den Alleebaumbereichen östlich des Zehlendorfer Dammes wird im November begonnen, das Laub einzusammeln. Viele Bürger Kleinmachnows unterstützen dabei die fleißigen Mitarbeiter des Zweckverbandes Bauhof TKS und bilden zwischen den Baumstandorten Laubhaufen, damit die Technik die Laubaufnahme ohne Stammbeschädigung durchführen kann.

Jedes Jahr müssen wir jedoch auch erleben, dass Bürger privates Laub aus dem eigenen Garten an den Straßenrand bringen und dass nicht wenig. Davon abgesehen, dass diese Handlung verboten ist, führt sie zu einer starken Verzögerung des Arbeitsablaufes und zu immensen Kosten für die Gemeinde, die die Allgemeinheit mit den Steuergeldern zu tragen hat. Wir möchten daher an dieser Stelle noch einmal dringend darum bitten, eine private Laubverbrennung zu unterlassen. Die Abfallwirtschaft Potsdam GmbH (APM) bietet mit der Biotonne, Laubsäcken und BigPacks ausreichende Möglicheiten, das eigene Laub zu entsorgen, wenn es denn nicht im eigenen Garten verbleiben soll.

Auf ausgewählten Grünstreifen in der Gemeinde Kleinmachnow wird zum Schutz der Tierwelt und der Verbesserung der Nährstoffversorgung von einer Laubentfernung abgesehen. Diese Art der Grünflächenpflege stößt (noch) nicht bei allen Anwohnenden auf Verständnis. Dennoch wird eine auf Umweltschutzaspekte achtende Gemeinde, wie Kleinmachnow vor dem naturschutzfachlichen Hintergrund das wertvolle Laub der Bäume in die Baumpflege integrieren.

Grundstückszufahrten über die Grünfläche   

Zwischen den Straßen und Grundstücken befinden sich in Kleinmachnow häufig breite Grünstreifen mit diversem Baum- und Strauchbestand und leisten damit einen großen Beitrag zur vielfältigen Durchgrünung des Ortes. Um die Zufahrt von der Straße auf das eigene Grundstück zu ermöglichen, ist eine Grundstückszufahrt über diese Grünstreifen möglich zu errichten. Die Genehmigung dafür erteilt der Fachdienst Tiefbau nach entsprechender Antragstellung.

Seit 2015 hat die Gemeinde eine Satzung zum Schutz der Grünflächen, welche das Parken auf dem öffentlichen Grünstreifen regelt, um Verdichtungen und langfristige Schäden in dem Bereich zu unterbinden. Wer Beschädigungen, Unrat oder sonstige Beeinträchtigungen auf den Grünflächen feststellt, kann für den Hinweis das Märkerportal des Landes Brandenburg nutzen. Wir gehen Ihren Hinweisen nach.