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Eiskeller am Seeberg

Denkwürdiger Ort Nr. 134

Dieser Eiskeller wurde vermutlich 1910 im Zusammenhang mit dem Bau der Neuen Hakeburg errichtet (1907-08). Diese liegt gut 200 Meter nordöstlich. Zugleich ist auch der Machnower See nicht weit entfernt, sodass daraus das zur Kühlung benötigte Eis entnommen und ohne längere Transportwege herangeschafft werden konnte.

Ursprünglich soll der Eiskeller noch einen dekorativen Vorbau besessen haben. Als sich moderne Kältemaschinen allgemein durchsetzten, verlor auch der Kleinmachnower Eiskeller seine Bedeutung. Nach dem Zweiten Weltkrieg lagerte die Wasserbauschule darin zeitweilig Baumaterial. Das Bauwerk nutzen aber auch Hochzeitsgesellschaften, die am nahen See im Freien feierten. Jetzt ist der Eingang vermauert. Der Keller dient als Unterkunft für Fledermäuse.

Es handelt sich um ein etwa 20 Meter langes, 4 bis 5 Meter hohes und 6 Meter breites aus Ziegeln gemauertes Tonnengewölbe, das aus Gründen der Isolierung mit einem Erdhügel überdeckt ist. In dem Gewölbe ließen sich beträchtliche Mengen von Nahrungsmitteln und Getränken kühl lagern. Der Kleinmachnower Eiskeller ist ein interessanter Beleg dafür, dass noch im frühen 20. Jahrhundert traditionelle Kühlmethoden verbreitet waren.

Eiskeller gehörten während des 18. und 19. Jahrhunderts zu den wichtigen Bestandteilen größerer Wirtschaftsbetriebe, in unserer Gegend waren dies auf dem Lande vor allem Gutsanlagen, in den Städten unter anderem Fleischereien oder Brauereien. Sie sind auch bei Förstereien zu finden (Wildkeller) oder im dörflichen Bereich. Selten sind so große Anlagen wie in Kleinmachnow erhalten.

Weitere denkwürdige Orte in der näheren Umgebung

Nummer
Bezeichnung
12
Gedenkstein für Nordahl Grieg
17
Historische Straßenbahn
46
Schleusenanlage am Teltowkanal (Machnower Schleuse)
56
Kanalsiedlung
61
Ehemaliger Gasthof Schleusenkrug (heute Wasserbauschule des Bundes)
62
Gasthaus zur Schleuse (heute: Restaurant Bapu)
69
Neue Hakeburg (Derzeit im Umbau)