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Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner

Uns erreichen wieder viele Anfragen zum Eichenprozessionsspinner (EPS). Wenn auch der Befall nicht das Ausmaß erreicht, dass großflächige Sperrungen erforderlich sind, geben wir Ihnen hier ein paar Hinweise zum Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner.

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter. In Deutschland sind in der Folge der trockenen Sommer und nachfolgender Massenvermehrungen mittlerweile alle Bundesländer betroffen, am stärksten Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Die Jungraupen überwintern in den Eiern und schlüpfen im Mai des Folgejahres. Sie erscheinen zunächst grau, später kann man eine dunkle Rückenlinie erkennen. Insgesamt durchlaufen sie fünf bis sechs Larvenstadien und können eine Länge von bis zu fünf Zentimetern erreichen. Gefährlich sind die mikroskopisch kleinen sogenannten „Brennhaare“. Sie enthalten ein Nesselgift, das bei Hautkontakt oder beim Einatmen heftige allergische Reaktionen auslösen kann.

Das Problem: Die giftigen Härchen lösen sich nicht nur bei Berührung ab, sondern auch, wenn die Larven nervös werden oder einfach nur umherwandern. Sie sind mit mikroskopisch kleinen Widerhaken ausgestattet, die sich leicht in die Haut oder Schleimhaut bohren. Bei Kontakt bilden sich auf unbedeckten Hautpartien meist innerhalb kurzer Zeit starke Rötungen, Quaddeln und Pusteln. Das Einatmen der Brennhaare kann zu Husten, Asthma und Bronchitis führen. Allergische Schock-Reaktionen sind zwar selten, aber ebenfalls möglich.

Auf öffentlichen/gemeindlichen Grundstücken und Anlagen sorgt die Gemeinde für die Beseitigung. Bitte schicken Sie uns gern Fotos und Beschreibung/die genaue Angabe vom Fundort an eichen@kleinmachnow.de oder über das Maerker-Portal.


Auf privaten Grundstücken müssen Sie selbst für eine Beseitigung sorgen


Tipp:
Als erste Schutzmaßnahme sehr vorsichtig eine gute Menge Haarlack (superstrong) auf die Raupen/Nester sprühen. Dieser fixiert die Tiere/Nester und man kann sie dann in Ruhe später absaugen lassen. Hierzu empfiehlt es sich, einen Schädlingsbekämpfer oder Baumpfleger zu kontaktieren. Bitte fassen Sie die Tiere nicht an und legen Sie ggf. eine Atemschutzmaske an. Bitte versuchen Sie nicht, mittels eines Wasserstrahles oder dem Herumstochern im Nest die Tiere zu beseitigen. Diese Maßnahmen zur Bekämpfung führen dazu, dass die gefährlichen Haare noch mehr aufgewirbelt und verteilt werden.

Verwechslung möglich: Neben den Raupen des Eichenprozessionsspinners treten aktuell auch Raupen des Schwammspinners in Erscheinung. Die Raupen unterscheiden sich deutlich voneinander. Die Schwammspinnerraupen, die auf vielen Laubgehölzen auftreten können, haben nicht das Gefährdungspotential wie der Eichenprozessionsspinner, jedoch sollte bei behaarten Raupen grundsätzlich Vorsicht geboten sein, da unter Umständen allein durch die Haare eine Hautreaktion ausgelöst werden kann.

  • Vergeich - Links: Raupe des Schwammspinners | Rechts: Raupe des Eichenprozessionsspinners © Helmut Kloubert, Pixabay | R.Altmann, Commons Wikimedia

Links: Raupe des Schwammspinners | Rechts: Raupe des Eichenprozessionsspinners

Sofortmaßnahmen bei Kontakt mit der Eichenprozessionsspinner-Raupe:

  • Sichtbare Raupenhaare können Sie vorsichtig mit Klebeband von der Haut entfernen
  • Ziehen Sie Ihre Kleidung möglichst noch im Freien aus und waschen Sie diese bei 60 Grad
  • Schuhe ebenfalls vor der Haustür ausziehen und am besten noch im Freien reinigen
  • Duschen Sie und waschen Sie gründlich die Haare
  • Gegebenenfalls Augen mit klarem Wasser ausspülen
  • Möglicherweise kontaminierte Gegenstände reinigen (zum Beispiel den Autositz, wenn Sie mit dem Auto unterwegs waren)
  • Sollten Sie starke Ausschläge oder andere ernste Symptome haben, suchen Sie einen Arzt auf.