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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

"Den Toten zur Ehre, den Lebenden zur Pflicht!" – so steht es auf dem Gedenkstein auf dem OdF-Platz, dem Kleinmachnower Erinnerungsort für die Opfer des Faschismus. Jedes Jahr am 27. Januar treffen sich dort Menschen, um an alle jene zu erinnern, die der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zum Opfer fielen, weil sie Juden, aber auch Sinti oder Roma waren, weil sie behindert oder homosexuell waren oder politisch anders dachten.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz.

Allein dort wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen umgebracht. Und so erinnerten Henry Liebrenz, Vorsitzender der Kleinmachnower Gemeindevertretung, und Bürgermeister Michael Grubert an diesem Jahrestag daran, wozu es bereits einmal geführt hat, als man begann, Menschen auszugrenzen. Sie verbanden dies mit der Bitte, sich am Sonntag um 14 Uhr auf dem Rathausmarkt zu versammeln, um Stellung zu beziehen gegen den Rechtsruck im Lande.

Heute miterleben zu müssen, dass es Kräfte gibt, die erneut die Idee der Ausgrenzung von Menschen aus der Gesellschaft offen als politisches Ziel definieren, schmerze ihn. "Wir dürfen das nicht zulassen! Es reicht nicht, dass wir uns zu Gedenktagen einander versichern, dass wir den Holocaust zutiefst verabscheuen", mahnte der GV-Vorsitzende. "Wir haben eine historische Pflicht, dagegen aufzustehen und uns deutlich bemerkbar zu machen. Immer und immer wieder klar Stellung zu beziehen gegen diejenigen, die diesen zerstörerischen Ideen von einem völkischen Führerstaat nachhängen."

Man dürfe sich die Demokratie, die auf die Achtung eines jeden Einzelnen beruht, nicht wieder entreißen lassen, sagte Liebrenz weiter und niemals wieder dürfe es passieren, dass wir wieder hier stehen und um Verzeihung bitten müssten, weil wir es erneut nicht geschafft haben, uns der Unmenschlichkeit von Einigen in den Weg zu stellen.