Goldenes Buch - Schopfheimer Bürgermeister
Bereits seit 1948 verbindet eine tiefe Freundschaft die Gemeinde Kleinmachnow und die Stadt Schopfheim in Baden-Württemberg, die auch der Eiserne Vorhang und die Teilung Deutschlands nicht trennen konnte. 1996 wurde diese Freundschaft als Städtepartnerschaft offiziell besiegelt. Nun ehrte Kleinmachnow die drei Schopfheimer Bürgermeister, die diese Freundschaft stets mittrugen und intensiv förderten, mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde.
Anlass für die Ehrung war die städtepartnerschaftliche „Silberhochzeit“, die bereits im 2021 zu feiern war, doch wegen Corona nicht entsprechend gewürdigt werden konnte. Nun gab die Wiederaufnahme des Jubiläumsstücks „100 Jahre Kleinmachnow“ Gelegenheit, die Alt-Bürgermeister Klaus Fleck (im Amt von 1979 bis 2003) und Christof Nitz (2003 bis 2018) sowie den seit Januar 2019 amtierenden Bürgermeister Dirk Harscher nach Kleinmachnow einzuladen und das nachzuholen. Im Rahmen eines Empfangs im Rathaus Kleinmachnow ergänzten alle drei mit ihrer Unterschrift die von Rainer Ehrt erneut künstlerisch gestaltete 16. Seite im Goldenen Buch.
Eingeladen waren dazu auch vor vielen Wegbegleiter aus den vergangenen Jahren. Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert ließ die Geschichte dieser Freundschaft Revue passieren. Er erinnerte daran, dass sie durch die evangelischen Kirchengemeinden beider Orte 1948 angestoßen wurde, und es ein erstes Treffen in Ost-Berlin bereits im Jahr 1971 gab, dem weitere folgten. Nach der Wende waren endlich auch Gegenbesuche möglich, und die Beziehung wurde vertieft. Und so kam es, dass im Mai 1990 Schopfheims damaliger Bürgermeister Klaus Fleck zum Erfahrungsaustausch an den „Runden Tisch“ nach Kleinmachnow eingeladen wurde. Am 25. Mai besuchte er zum ersten Mal den 5er-Rat der Gemeinde Kleinmachnow. Danach unterstützte Schopfheim Kleinmachnow tatkräftig beim Aufbau einer modernen bundesdeutschen Verwaltung.
Vor allem in Fragen des Bau- und Planungsrechts konnte Kleinmachnow von den Schopfheimer Erfahrungen profitieren. Mit der Ausweisung von Entwicklungsgebieten, der Aufstellung von Bebauungs-, Vorhaben- und Erschließungsplänen, die in den Jahren nach der Wende erfolgten, wurde auch den Grundstein für den heutigen Wohlstand der Gemeinde Kleinmachnow gelegt.
1996 wurde es dann Zeit, diesen Zustand einer quasi „wilden Ehe“ zu beenden und eine offizielle Städtepartnerschaft einzugehen. Am 27. April 1996 besiegelten Klaus Fleck und Wolfgang Blasig als Kleinmachnower Bürgermeister mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde offiziell diese kommunale Beziehung.
Neben dem Austausch auf administrativer Ebene fand seitdem auch auf kulturellen, sportlichen oder schulischen Gebieten ein reger Austausch statt. Ausstellungen heimischer Künster/-innen in Schopfheim und Kleinmachnow, gegenseitige Begegnungen von Chören, Sportgruppen, Feuerwehren, ein 881-Kilometer-Lauf Kleinmachnow-Schopfheim des Kleinmachnower Laufclubs – all das sind schöne Beispiele einer gelebten Partnerschaft und allesamt Höhepunkte und Erfolge. Nicht zu vergessen, so betonte Michael Grubert, seien an dieser Stelle auch die vielen persönlichen Freundschaften, die über all die Jahre zwischen Menschen aus Kleinmachnow und Schopfheim entstanden sind.
Dirk Harscher, der zum ersten Mal Kleinmachnow besuchte, bedankte sich auch im Namen seiner Vorgänger für die Ehrung. Er lobte Klaus Fleck als treibenden Motor dieser langjährigen Freundschaft. Christof Nitz habe sie dann ebenfalls intensiv gefördert und mit viel Leben gefüllt. Auch er freue sich nun sehr, seinen Teil leisten zu dürfen, um die Verbindung zwischen Kleinmachnow und Schopfheim weiter zu festigen und zu vertiefen.