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Ausstellung „Farbenfroh“ | Eleonore Lingnau-Kluge

Lassen Sie sich überraschen und nehmen Sie die Gelegenheit zu einem kleinen Perspektivwechsel bei Ihrem Besuch in unserem Rathaus wahr. Hier geben wir Ihnen regelmäßig eine kleine Einführung in die aktuelle Ausstellung. Wenn Sie keine Ausstellungseröffnung versäumen möchten, lassen Sie es unsere Kulturabteilung wissen!

Eleonore Lingnau-Kluge (1913–2013) war eine deutsche Malerin, die eine lange Schaffenszeit mit der Stadt Berlin verband. Sie hinterließ etwa 400 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle, außerdem Skizzen, Holzplastiken und Gedichte. Ihre künstlerische Kreativität gründete auf der eigenen naturverbundenen und spirituellen Sicht auf das Leben.

Eleonore Lingnau wurde in einem großbürgerlichen Elternhaus in Danzig geboren. Nach dem Schulabschluss begann sie mit dem Studium von Klavier und Laute. Sie trat als Geigerin in Konzerten und im Radio auf und begann später eine klassische Ausbildung in Bildender Kunst. In den Kriegsjahren verdiente sie ihren Lebensunterhalt als grafische und technische Zeichnerin in Forschungseinrichtungen. Anfang 1945 gelang ihr die Flucht. Die Anfänge ihrer weiteren künstlerischen Entwicklung lagen in Mölln und Hamburg. In den Möllner Jahren lernte sie den Grafiker A. Paul Weber kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband. Er stellte ihre ersten Holzplastiken in seinem Atelier aus. Später zog sie nach Hamburg und studierte dort zwei Semester an einer Hamburger Kunstschule.

Gegen Ende der 1950er Jahre zog sie nach Berlin. In der Zeit des Kalten Krieges setzte sie sich gedanklich intensiv mit den politischen Ereignissen auseinander – davon zeugen ihre Gedichte – in ihrer Malerei ging sie einen anderen Weg. Sie war fasziniert von den Geheimnissen der Schöpfung. Bevorzugte Motive waren: Blumen, Tiere, Köpfe und Gesichter, der seelische Zustand der Menschen sowie Themen aus der Bibel. In den 1960er und den 1970er Jahren experimentierte sie zunehmend mit unüblichen Malunterlagen wie Filz, Hartfaserplatten, Styropor, Rupfen und anderen. Neben Ölfarbe verwendete sie z. B. auch Filzstifte. Sie schaffte ihre wohl konsequentesten Werke, die unter anderem auf Einzelausstellungen in Ancona, London, Paris und Berlin zu sehen waren.

1971 heiratete sie in Berlin den Sprachpsychologen Dr. Helmut Kluge und zeichnete ihre Bilder seitdem mit dem Namen Eleonore Lingnau-Kluge. Die ab den 1980er Jahren entstandenen Bilder können dem reifen Werk zugerechnet werden. Sie malte intuitiver und spontaner, dabei entstanden Formen, in denen sie immer wieder Neues entdeckte. Dennoch hat sie sich nie auf das halb Fantastische beschränkt. In ihrem Werk finden sich aus dieser Zeit auch viele realistische Beobachtungen aus dem Alltag z. B. Markthändler, Punks, Mütter mit Kindern und Stillleben. (Zusammenfassung der ausführlichen Lebens- und Arbeitsbeschreibung unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_Lingnau-Kluge). 

Sehr informative Website mit ausführlichem Lebenslauf, Veröffentlichungs- und Vortragsliste und fantastischem Rundgang: https://eleonore-lingnau-kluge.de/virtuelle-ausstellung/

Dauer der Ausstellung: 9. Mai - 9. Juli 2024
Finissage 5. Juli 2024, 19 Uhr, mit Vortrag: „Frauen in der Malerei – ihre Lebenswege, Werke und ihr Widerstand gegen gesellschaftliche Vorurteile“



Öffnungszeiten: 
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag |  9 – 18 Uhr 
1. Sonnabend im Monat | 10 – 13 Uhr 
und während der Veranstaltungen 
Der Eintritt ist frei!