Inhalt

 

Bürgermeister protestieren gegen Sparpläne am Busnetz

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark plant, das Busnetz auszudünnen und ab 1. Juni 2026 Fahrten in den Tagesrandzeiten und am Wochenende auch in der Region TKS zu streichen, um Kosten zu sparen. Massiv betroffen davon ist auch das seit 2009 hervorragend angenommene Busnetz TKS. Dagegen setzen sich die Bürgermeister der Region zur Wehr.

Statt den Ausbau des ÖPNV voranzutreiben, wie es seit langem gefordert wird, hat der Kreistag nun beschlossen, die Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr zu kürzen. Grund ist der hohe Spardruck, unter dem der Landkreis steht. In der Region Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal würden demnach Taktzeiten am Wochenende, Feiertagen und in der Nacht reduziert. Betroffen davon sind auch die Linien 620, 622 und 623 und die Nachtlinie N12, die Kleinmachnow mit dem Berliner U- und S-Bahnverkehr verbinden.

Gemeinsam mit seinen Amtskollegen Thomas Schmidt aus Teltow und Bernd Albers aus Stahnsdorf protestiert Kleinmachnows Bürgermeister beim Kreistag sowie bei Landrat Marko Köhler mit einem Schreiben gegen diese geplanten Kürzungen:

Ihre Überlegungen zu Änderungen im TKS-Busnetz,
hier: Positionierung der Gemeinden Kleinmachnow und Stahnsdorf sowie der Stadt Teltow

Sehr geehrter Herr Köhler,

die aktuell im Kreistag beschlossenen Mittelkürzungen für den öffentlichen Personennahverkehr stoßen bei uns und den Gemeindevertretern bzw. Stadtverordneten auf Unverständnis.

In den letzten Jahren wurde das Busnetz-TKS stetig verbessert, sowohl in der Netzabdeckung als auch in der Taktfolge. Dies ist auch richtig, denn nur, wenn den Bürgerinnen und. Bürgern ein attraktives Angebot zur Verfügung gestellt wird, wird dieses auch genutzt. Im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung, gerade in den Pendlergemeinden Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf, muss es oberste Priorität sein, den öffentlichen Verkehr zu stärken.

Die nun beschlossenen Kürzungen bewirken genau das Gegenteil. Auch wenn sich die Einschränkungen des Angebotes bislang nur auf das Wochenende und die Taktdichte beziehen, so wirken sie sich doch gravierend auf die Nutzungsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger aus. Der aktuelle Nahverkehrsplan 2025-2029 sieht daher folgerichtig eine Taktverdichtung vor. Die nun aber beschlossenen Mittelkürzungen bewirken genau das Gegenteil. Ein Bus, der nur einmal in der Stunde oder sogar nur alle zwei Stunden fährt, ist nicht attraktiv und wird nicht genutzt. Kleinmachnow und Stahnsdorf verfügen immer noch nicht über einen direkten Schienenzugang, daher ist der Zubringerverkehr durch Busse umso wichtiger.

Kürzlich veröffentliche Studien der TU München belegen, dass jeder investierte Euro in den ÖPNV einen volkswirtschaftlichen Nutzen von drei Euro erzeugt. Vor diesem Hintergrund sollte die Mittelkürzung im Bereich ÖPNV überdacht und eher in anderen Bereichen vorgenommen werden.

Freundliche Grüße

B. Krause
Bürgermeister
Gemeinde Kleinmachnow
T. Schmidt
Bürgermeister
Stadt Teltow
B. Albers
Bürgermeister
Gemeinde Stahnsdorf