Die Ortslage Dreilinden
Südöstlich zwischen Potsdam und Berlin gelegen erstreckt sich im gleichnamigen Forst die Ortslage Dreilinden.
weiterlesen...
Theodor Fontane erläuterte in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ den Namen Dreilinden:
"Dieser Name war übrigens keine Neuschöpfung und existiert bereits seit 1833, in welchem Jahre das uralte schon eingangs erwähnte Forstetablissement Heidekrug mit Rücksicht auf drei alte, vor seiner Tür stehenden Linden, die Bezeichnung Forsthaus Dreilinden erhalten hatte. Bald danach empfing auch der Forst selber ebendiese Bezeichnung, so dass wir seitdem, ein und denselben Namen dreifach begegnend, eine Forst von Dreilinden, ein Forsthaus von Dreilinden und endlich ein Jagdhaus von Dreilinden unterscheiden müssen. Die Forst spricht für sich selbst, das Forsthaus ist Försterei, das Jagdhaus aber prinzliche Villa.“
An Bedeutung gewann Dreilinden ab 1869 durch den Bau des Jagdschlosses für Prinz Friedrich Karl von Preußen und seine berühmten Tafelrunden, bei denen auch ein gewisser Theodor Fontane zu Gast war und das Schloss in seinem Buch „Fünf Schlösser“ eingängig dokumentierte. Mit dem Tod von Friedrich Karl von Preußen wurde es wieder ruhig im Jagdschloss Dreilinden.
Am 17. März 1909, wurde dann in das Handelsregister von Berlin die „Kolonie Dreilinden GmbH“ eingetragen, welche sich der Entwicklung der Villenkolonie Dreilinden widmete. Mit vielversprechenden Karten der Landhaussiedlung wurde um siedlungswillige und solvente Käufer geworben. „Baureife Waldgrundstücke in jeder Größe an fertigen Straßen, Gas, elektrisches Licht, Wasser und Kanalisation vorhanden“, versprach die Reklame.
Der Teltower Landrat und die Kleinmachnower Gemeinde, zu der Dreilinden schon damals gehörte, waren wenig begeistert von dem Vorgehen. Einerseits gab es in Kleinmachnow gut erschlossene Siedlungsgebiete, während das Dreilindener Terrain noch komplett unerschlossen war, andererseits gab es auch erhebliche Zweifel daran, ob die Siedler überhaupt die Erschließung würden bewältigen können, welche ihnen über die Kaufverträge auferlegt worden war.
Im Jahr 1913 entstand der Bahnhof Dreilinden. Die Kaufverhandlungen und Verkäufe der Parzellen liefen aber bis in das Jahr 1923 hinein, auch kriegsbedingt, eher schleppend. Nur wenige Parzellen wurden verkauft und einige der ersten Siedler fanden nicht einmal abgegrenzte Grundstücke vor, was zum Teil zu einer sehr großzügigen Auslegung des Flächenplans führte.
Für Sommerfrischler und Erholungssuchende aus dem angrenzenden Berlin war Dreilinden hingegen ein gern gesehener Ausflugsort. Bedingt durch den entsprechenden Bahnanschluss war die An- und Abreise sehr einfach zu bewerkstelligen. Für das leibliche Wohl wurde durch die Gaststätten Königsbaude und Dreimäderlhaus gesorgt. Sie waren gesellige Anlaufpunkte, sowie ein Indiz für die Beliebtheit des Ortes bei Erholungssuchenden. Auch wenn es nun schon lange keinen Bahnanschluss und keine Gaststätten mehr gibt, so liegt durch den bis heute existierenden Campingplatz noch ein Hauch von Sommerfrische in der Dreilindener Luft.