Medusentor
Das noch erhaltene Medusentor öffnete bis zum Untergang des Gutshofes im Zweiten Weltkrieg den Eingang zum Neuen Gutshaus und der Hofanlage.
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Es wurde Ende des 17. Jahrhunderts als korbbogiges Sandsteinportal errichtet. Die Wagendurchfahrt wurde seitlich von zwei Durchgängen für Fußgänger flankiert, die heute vermauert sind. Ein schmiedeeisernes Gitter sicherte den Zugang zum Gutsbereich.
Auf dem Aufsatz der Innenseite zum Park ist eine ovale Kartusche mit Palmenzweigen und Raum für eine heute verloschene Inschrift angebracht. Die Außenseite des Tors ziert ein Medusenkopf im Aufsatz, der von einer Minerva überhöht wird.
Medusenkopf und die Minerva waren früher sagenumwoben. Theodor Fontane berichtete 1882 im vierten Band seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg, die Dorfleute betrachteten den Medusenkopf als das Porträt eines hartherzigen Vorbesitzers, der schließlich von den Schlangen verzehrt worden sei. Für den Figurenschmuck des Parktores gibt es jedoch eine einfachere Erklärung: Die Baumeister und Architekten gaben damals den Verzierungen der Schlusssteine gerne einen tieferen Sinn. Die Ausgestaltung in Form von Fratzen oder auch Medusen sollte die Abwehr von Ungemach und Bösem vom Hause symbolisieren.
Das Medusentor hat als einziges Element des Gutshofes den Zweiten Weltkrieg überstanden, 1990 wurde es restauriert. Sein Torbogen, der heute ins Leere führt, könnte als Mahnmal verstanden werden.
(GN)