Gutshaus
Das zwischen 1796 und 1803 im klassizistischen Stil erbaute Herrenhaus der Gutsbesitzerfamilie von Hake bestach durch seine schlichte Schönheit.
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Sein Architekt war der Geheime Oberbaurat David Gilly, Mitbegründer der Berliner Bauakademie und Lehrer von Karl Friedrich Schinkel.
Auf einer kleinen Anhöhe gelegen, fügte sich der zweigeschossige Bau harmonisch in das Landschaftsbild ein. Zur Gartenseite hin eröffnete eine Terrasse einen weiten Blick über die Bäkewiesen hinweg in Richtung Griebnitzsee. In der Terrassenmitte erhob sich ein halbkreisförmiger Vorbau, der von ionischen Säulen getragen wurde. Eine Besonderheit des Gebäudes bestand darin, dass es aus getrockneten Lehmziegeln gemauert war.
Die Innenräume des Hauses zählten zu den bedeutendsten der Mark Brandenburg ihrer Zeit. Sie brillierten durch ihre architektonische Raumwirkung und ihre kostbare Ausstattung, zu der üppige Wandfresken und gemalte Pariser Papiertapeten beitrugen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen auf der Parkseite eine großzügige Freitreppe und eine Pergola nach italienischem Vorbild.
Während des Ersten Weltkrieges, als das Herrenhaus nicht bewohnt und entsprechend vernachlässigt wurde, war die Gillysche Lehmziegelkonstruktion einer harten Probe ausgesetzt. Infolge von Witterungsbedingungen stürzte 1918 die gesamte Westwand des Herrenhauses ein. Die Schäden wurden nach dem Krieg beseitigt. 1933/34 wurde das Haus letztmalig restauriert und modernisiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude am 27. März 1943 von Phosphorbomben getroffen und brannte bis auf die Grundmauern nieder.
(GN)