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Nachhaltig nachgehakt: Die Lokale Agenda fragt - Die Bürgermeisterkandidaten antworten

Am 18. Januar 2025 fand im Saal der Neuen Kammerspiele ein Dialogforum der Lokalen Agenda Kleinmachnow mit den drei Bürgermeisterkandidaten Markus Schmidt, Alexandra Pichl und Bodo Krause statt. Rund 300 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil, bei der die Kandidaten ihre Visionen und Ideen zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde vorstellten. Moderiert wurde das Forum von Jana Jansen, bekannt aus dem Klimaschutz-Workshop 2023.

Themenschwerpunkte der Lokalen Agenda-Gruppen Kleinmachnow und Stellungnahmen


Verkehr und Mobilität

Die erste Frage- und Diskussionsrunde widmete sich den Themen Verkehrswende und der Verbesserung der Rad- und öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Alle Kandidaten betonten die Notwendigkeit, den Radverkehr zu fördern. Die Vorschläge umfassten den Ausbau des Radwegenetzes, die Errichtung von Schnellradwegen und die Erhöhung der Sicherheit durch spezielle Beläge und bessere Abgrenzungen der Radwege.

Zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs wurden Ideen wie eine Taktverdichtung der regiobus-Linien, bessere Anbindungen an den Berliner Nahverkehr (z. B. S-Bahnhöfe Mexikoplatz und Stahnsdorf) sowie die Integration innovativer Mobilitätsangebote aus Berlin vorgebracht. Auch die Optimierung einer Fahrradmitnahme in den ÖPNV und die Verbesserung sicherer Abstellmöglichkeiten an Verkehrsknoten- und Umsteigepunkten wurden angeführt.

In Bezug auf die geplante Stammbahn waren sich die Kandidaten einig, dass Kleinmachnow bei der Umsetzung aktiv seine Interessen einbringen und die Bürgerschaft bei der Gestaltung eines Bahnhofs sowie seines Umfelds einbezogen werden solle.

Biodiversität und Stadtnatur

Die Gestaltung und der Erhalt der Stadtnatur bildeten einen weiteren Schwerpunkt in den Fragerunden. Die Kandidaten regten hierzu an, Flächen wie den Rathausmarkt oder Parkplatzareale zu begrünen und das bestehende Grün zu pflegen. Verpflichtende Nachpflanzungen bei Baumaßnahmen sollten wieder verstärkt auf gemeindeeigenen Flächen erfolgen und mit klimaresilienten Arten umgesetzt werden.

Zudem wurde betont, dass bei Bauvorhaben die biologische Vielfalt und die Gestaltung des Umgebungsgrüns bereits in der Planungsphase Berücksichtigung finden müsse, beispielsweise durch eine frühzeitige Integration von Begrünungs- und Umweltkonzepten.

Klimaschutz

In Bezug auf das integrierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde wurde als prioritäre Maßnahme die Erstellung und Realisierung der Pläne für eine kommunale Wärmeplanung genannt. Zusätzlich wurde die Umrüstung von Straßenlaternen auf LED-Technik hervorgehoben. Es wurde aber auch betont, dass die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes durch eine klare Prioritätensetzung bis 2035 realistisch gestaltet werden muss.

Zur Unterstützung von Bürgerenergiegenossenschaften äußerten sich alle Kandidaten positiv. Die Einbindung der Bürgerschaft bei der kommunalen Wärmeplanung und könne durch Bürgerräte und digitale Beteiligungsplattformen erfolgen.

Kommunale Städte-Partnerschaften

Bei diesem Thema waren sie sich die Kandidaten einig, dass kommunale Städtepartnerschaften nur durch das Engagement aus der Bürgerschaft lebendig und vielfältig gestaltet werden können. Daher gilt es, Engagement von Vereinen und Bürgergruppen zu stärken, während die Rolle der Verwaltung eher koordinierend sein sollte.

Die Unterstützung einer Partnerschaft mit Keetmanshoop in Namibia wurde als Chance für gegenseitiges Lernen betrachtet. Insbesondere der Wissenstransfer durch engagierte Bürgerinnen und Bürger, etwa in den Bereichen Technik und Biodiversität, wurde als wertvoll erachtet. Gleichzeitig waren sich die Kandidaten einig, dass bestehende Partnerschaften intensiviert werden sollten, bevor neue eingegangen werden.

Fragen aus dem Publikum

Die Publikumsfragen deckten eine breite Palette von Themen ab. Besonders diskutiert wurden:

  • Wirtschaftsförderung: Die Kandidaten sahen eine strategische Herangehensweise als notwendig an, um neue Gewerbesteuerzahler zu gewinnen. Vorgeschlagen wurden eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Gewerbetreibenden sowie gegebenenfalls die Einrichtung einer Personalstelle für Wirtschaftsförderung.
  • Schulbau und Schulessen: Die Notwendigkeit eines zügigen Ausbaus der Maxim-Gorki-Gesamtschule wurde unterstrichen. Beim Thema Schulessen wurde auf die bestehende Arbeitsgemeinschaft Schulessen verwiesen, die Anregungen aus den Schulen bündelt.
  • Jugendangebote: Die Verbesserung von Freizeitangeboten für Jugendliche wurde als wichtiges Anliegen anerkannt. Neben der Unterstützung von Vereinen wurde vorgeschlagen, jungen Menschen flexible Nutzungskonzepte für gemeindeeigene Räumlichkeiten zu ermöglichen.
  • Feuerwehrneubau: Angesichts der Haushaltslage wurde eine Überprüfung des geplanten Feuerwehrneubaus angeregt. Vorschläge beinhalteten die Nutzung bestehender Kapazitäten oder eine stufenweise Umsetzung des Feuerwehrneubaus.


Fazit

Das Wahlforum der Lokalen Agenda Kleinmachnow hat eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig das Thema Nachhaltigkeit ist und wie stark es in der Kommune verankert ist. Die hohe Beteiligung und das breite Themenspektrum spiegelten das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an Nachhaltigkeitsthemen wider. Die Lokale Agenda dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und den Neuen Kammerspielen für die Bereitstellung des Veranstaltungsortes. Interessierte können sich auch weiterhin in der Lokalen Agenda engagieren. Ansprechpartnerin bei der Lokalen Agenda ist Frau Reich, die gerne über die Möglichkeiten der Mitarbeit informiert.