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Trauer um Harald Kretzschmar

Er wurde 93 Jahre alt und konnte auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Am 28. Juni starb Kleinmachnows Künstlerlegende Harald Kretzschmar (23.5.1931 – 28.6.2024) in seinem Haus in Kleinmachnow. Seiner Wahlheimat, in der er seit 1956 lebte, hat er vor allem mit seinem Buch „Paradies der Begegnungen: Der Künstlerort Kleinmachnow“ ein bleibendes Denkmal gesetzt.

Der gebürtige Sachse, der in vielen Jahrzehnten zum „echten Kleinmachnower“ reifte, prägte die Kulturszene des Ortes, und seine spitze Feder machte ihn weit über seinen Heimatort hinaus bekannt. Mit Karikaturen und satirischen Zeichnungen setzte Harald Kretzschmar stets ganz besondere Akzente. Er porträtierte Menschen auf seine ganz einzigartige Weise: leicht und witzig, nie aber boshaft oder gehässig. Zudem begleiteten seine Porträts eigene Texte. Auch hier zeigten sich eine genaue Beobachtungsgabe und das Talent zur Verdichtung.

Bereits 1962 begann er, neben seiner Arbeit für das Magazin „Eulenspiegel“ Bücher herauszubringen. Drei Bücher widmete Harald Kretzschmar Kleinmachnow und der Region sowie den Menschen, denen er dort begegnete. So erschien 2008 "Paradies der Begegnungen“ (Lebenswege prominenter Kleinmachnower), 2015 folgte "Treff der Originale" und 2017 behauptete er "Stets erlebe ich das Falsche“ – ein Werk, dass er zwar nicht als Memoiren sehen wollte, in dem er aber doch immerhin 87 Lebensjahre Revue passieren ließ.

Im Rathaus Kleinmachnow ist der Künstler mit einer Dauerausstellung präsent. In der dritten Etage können Interessierte eine ganze Ahnengalerie liebevoll karikierter Kleinmachnower Persönlichkeiten bewundern. Auch im Goldenen Buch hat er seinen Platz als Bewahrer der Regionalgeschichte.

Kleinmachnow verliert mit Harald Kretzschmar einen prägenden Künstler und einen Ortschronisten ganz besonderer Art. Stets verfolgte er aufmerksam das Geschehen und die Menschen um sich herum, zeichnete, porträtierte und schrieb und war immer voller Ideen und Pläne für neue Projekte.

Seiner Familie sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus und wünschen ihr viel Kraft in dieser Zeit.