Wissen und Visionen: Schüler entwickeln Ideen für die Zukunft des Gemeindewaldes
Waldschutz geht nur gemeinsam
Die Gemeinde Kleinmachnow hat sich das Ziel gesetzt mit dem Projekt „Zukunftsfähiger Gemeindewald“, die gemeindeeigenen Waldflächen Kleinmachnows nachhaltig zu schützen und an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Dafür wurde die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) beauftragt, wissenschaftlich fundierte Analysen und Handlungsempfehlungen für die langfristige Erhaltung dieser Flächen zu erarbeiten.
Neben der gezielten Analyse zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt ist die Sensibilisierung und aktive Beteiligung der Bevölkerung ein zentraler Bestandteil des Projekts – denn nur gemeinsam kann der Wald langfristig geschützt werden.
Grundlage der Beteiligung innerhalb der Projektarbeit ist die „MARISCO“-Methode, die zur Risikoanalyse und nachhaltigen Bewirtschaftung von Ökosystemen eingesetzt wird. Entwickelt unter anderem vom Centre for Econics and Ecosystem Management an der HNEE, ermöglicht sie eine systematische Identifikation von Risiken und darauf aufbauende Schutzmaßnahmen.
Bereits zu Jahresbeginn fand das erste Bürgerforum „Zukunftsfähiger Gemeindewald“ als motivierender Auftakt zur aktiven Bürgerbeteiligung statt. Nun waren gezielt junge Menschen eingeladen, ihre Perspektiven und Ideen einzubringen.
Workshop für Schülerinnen und Schüler am Weinberg-Gymnasium
Vom 28. bis 30. Januar 2025 fand am Weinberg-Gymnasium ein dreitägiger Workshop mit Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses Biologie der 11. Klasse unter der Leitung der Projektverantwortlichen der HNEE statt. Ziel war es, ein tieferes Verständnis für das Ökosystem Wald zu vermitteln und eine Zukunftsvision für den Kleinmachnower Bannwald zu entwickeln.
Tag 1 – Einführung und erste Analysen: Am ersten Tag standen die Grundlagen im Fokus; eine Einführung in das Projekt und die Methodik, gefolgt von einer Waldbegehung mit Besichtigung einer Baum-Messstation. Zudem wurden die sozialen Rahmenbedingungen des Bannwaldes untersucht sowie dessen ökologische Komponenten und Leistungen erarbeitet.
Tag 2 – Detaillierte Analyse des Bannwaldes: Am zweiten Tag ging es um die detaillierte Analyse des Bannwaldes. Hierfür wurden dessen ökologische Grundlagen, seine Stressfaktoren und deren Ursachen untersucht. Ergänzend zur theoretischen Arbeit fanden eine weitere Waldbegehung sowie eine Internetrecherche zu den Themen Biodiversität und dem Umgang mit Wissenslücken statt.
Tag 3 – Zukunftsvision und Schutzmaßnahmen: Am dritten Tag interpretierten die Teilnehmenden satellitengestützte Klimadiagramme und Karten zum Bannwald. Basierend auf den vorherigen Analysen wurden Schutzmaßnahmen erarbeitet und diskutiert. Abschließend formulierten die Schülerinnen und Schüler eine Zukunftsvision für den Bannwald:
„In unserer Vision für den Bannwald 2075 ist ein kühler, grüner, lebendiger und vielfältiger Wald entstanden, in dem die Menschen ein Bewusstsein für seine Bedeutung entwickelt haben, ihn aktiv unterstützen und positiv beeinflussen. Gleichzeitig dient er als resilienter und widerstandsfähiger Ort für Freizeit und Erholung.“
Zum Abschluss wurden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf die nächsten Projektschritte gegeben. Die erarbeiteten Inhalte bilden die Grundlage für den Bürgerworkshop am 15. und 16. März 2025, an dem die Schülergruppe auch aktiv mitwirken wird. Zudem ist geplant, dass die Teilnehmenden die Betreuung einer Messstation übernehmen.
Ein besonderer Dank gilt dem Biologielehrer Herrn Steidel für die Organisation und der Schulleitung für ihre Unterstützung sowie natürlich ganz besonders den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement.
Über das Gemeindewaldprojekt Kleinmachnow:
Die Gemeinde Kleinmachnow setzt das Pflege- und Entwicklungskonzept zum Schutz des Bannwaldes aus 2008 in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) fort. Ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Nutzung des Bannwaldes. Hierfür sind Bürgerbeteiligungs-Workshops geplant, die das Wissen über den Wald vermitteln und das Bewusstsein für seinen Schutz stärken sollen.