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Info zu Gespinstmotten

Kahl gefressene Bäume und Sträucher an Weg,- Straßen- und Waldrändern sowie in Parkanlagen und Gärten sind meist das Werk von kleinen Faltern aus der Gattung Yponomeuta – den sogenannten Gespinstmotten. Nicht schön, aber in aller Regel kein Grund zur Sorge.

Von den Gespinstmottenraupen geht für Mensch und Tier keine Gefahr aus

Namensgebend für die kleinen Falter sind die feinen Gespinste, in denen sich die für den Menschen ungefährlichen Raupen je nach Art einzeln oder in Gruppen verpuppen. Im Inneren der Gespinste befinden sich zahlreiche weißliche Raupen mit schwarzen Flecken. Die Raupen leben geschützt in den Gespinsten und können ein Gehölz kahlfressen.

Die gute Nachricht: Gespinstmotten sind für Mensch und Tier nicht gefährlich und von den gefürchteten Eichenprozessionsspinnern gut zu unterscheiden. Das auffälligste Unterscheidungsmerkmal ist das Fehlen der vielen Härchen, die die Larven des Eichenprozessionsspinners ausweisen und die durch das Einatmen eine Gefahr für den Menschen darstellen können. Die Raupen der Gespinstmotte zeichnen durch eine durchscheinende dunkelgrüne bis bräunliche Färbung aus. Ihre Körper lassen sich in mehrere Segmente unterteilen, auf deren Seiten jeweils ein schwarzer Punkt zu erkennen ist. Der Kopf der Raupen ist schwarz. Zudem ist ihr Körper nur von vereinzelten, feinen Haaren übersät. Die circa einen Zentimeter großen adulten Falter haben weißgraue Flügel, auf denen sich kleine schwarze Punkte befinden.

Natürliche Feinde der Gespinstmotte

Die natürlichen Feinde der Gespinstmotten sind vor allem Vögel und Raubwanzen. Für sie sind die Eier und Larven der Gespinstmotten eine proteinreiche und willkommene Nahrungsquelle. Ein Meisenpaar verfüttert zum Beispiel während der Aufzucht des Nachwuchses knapp 10.000 Raupen aller Arten an seine Jungen. Dabei stehen mit Sicherheit auch die Larven der Gespinstmotte auf dem Speiseplan. Auch Schlupfwespen, Fledermäuse und Spinnen helfen, das natürliche Gleichgewicht zu erhalten, indem sie die erwachsenen Falter erlegen. Wir empfehlen daher, nicht in diesen Kreislauf einzugreifen.

Den Bäumen oder Sträuchern schadet der Befall nicht nachhaltig. Trotz Kahlfraß schlagen die Wirtspflanzen meist noch im gleichen Jahr mit dem sogenannten Johannistrieb um den 26. Juni herum wieder aus, so dass sich die Schädigungen im wahrsten Sinne des Wortes auswachsen. Die erhebliche Menge an anfallenden, leicht abbaubaren Raupenkot liefert dem Gehölz zudem einen Großteil der durch den Blattfraß verlorenen gegangenen Mineral- und Nährstoffe zurück.

Was tun bei Befall von Gespinstmotten?

Ein Befall mit Gespinstmotten ist oftmals erst zu erkennen, wenn die Raupen schon ihre weißen Gespinste gebildet haben. Auch wenn das Bild den/die Pflanzenliebhaber/-in schreckt, ist eine Bekämpfung der Gespinstmotten in aller Regel nicht notwendig. Zudem gestaltet sich die Bekämpfung mit einem Pflanzenschutzmittel als schwierig, da die feine Netzstruktur des Gespinstes das aufgesprühte Mittel abperlen lässt. Ein Präparat dringt somit nicht zu den Raupen vor; sie bleiben unbeschädigt, das Mittel wirkungslos.

Vorbeugend können Sie im Winter die Eigelege der Insekten von den betroffenen Bäumen und Sträuchern abkratzen. Entfernen Sie ebenso im Frühjahr die minierten Blätter und entsorgen Sie diese im Restmüll. Schneiden Sie alle Gespinste samt Raupen möglichst frühzeitig aus den Bäumen und Sträuchern großzügig heraus und entsorgen Sie diese. Auch das Abspritzen der Gespinste mit einem kräftigen Wasserstrahl ist möglich.