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Internationaler Austausch zur Energie- und Wärmeplanung

Klima-, Artenschutz und Nachhaltigkeit werden in Kleinmachnow auf vielen Ebenen thematisiert. Bei einem Treffen mit einer koreanischen Delegation wurden die Fortschritte und die Bedeutung der energetischen Modernisierung von Bestandshäusern diskutiert.

Kleinmachnow hat sich auf den Weg gemacht, bis 2035 eine klimaneutrale Gemeinde zu werden. Dazu wurden schon in der Vergangenheit strenge Regeln zum Baum- und Waldschutz sowie zum Schutz der Artenvielfalt zugrunde gelegt (u. a. durch eine eigene Gehölzschutzsatzung, Blühwiesen oder differenzierte Mahdpläne). Vor allem aber im Bereich der Energie- und Wärmeplanung liegen noch große Potenziale. Hier ist ein Umdenken und Umrüsten der privaten Haushalte notwendig. Dies wird durch eine kostenlose Energie-Erstberatung und die gemeindeeigene Solarförderung unterstützt. Darüber hinaus wird mit den Nachbargemeinden Teltow und Stahnsdorf über eine kommunale Wärmeversorgung diskutiert. Ziel ist es, einen Wärmeplan zu erstellen, der den Bürgern klare Richtlinien für eine nachhaltige Wärmeversorgung bietet.

Auch in Korea wird die Energiewende diskutiert und vorangetrieben

Der Besuch der 18-köpfigen koreanischen Delegation vom „Institute for Green Transformation“, der „NEXT Group“ und dem „Green Energy Strategy Institute“, die in Korea die Energiewende leiten, fand in Kooperation mit der Agora Energiewende statt. Die Agora Energiewende ist eine in Deutschland ansässige Denkfabrik, die sich mit der Transformation des Energiesektors beschäftigt. Gegründet wurde sie im Jahr 2012. Ihr Ziel ist es, den Übergang zu einer nachhaltigen, erneuerbaren und kohlenstoffarmen Energieversorgung zu unterstützen.

Die Organisation veröffentlicht regelmäßig Studien, Berichte und Analysen zu verschiedenen Aspekten der Energiewende, von politischen und regulatorischen Fragen bis hin zu technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Denkfabrik Agora Energiewende arbeitet eng mit Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern, Unternehmen und anderen Stakeholdern zusammen, um fundierte und umsetzbare Empfehlungen zur Gestaltung der Energiewende zu geben.

Das Thema energetische Sanierung für Bestandsgebäude wird in Zukunft wichtiger werden

Im Rahmen des Besuchs der Delegation stellte Herr Moon, Klimaschutzbeauftragter der Gemeinde Kleinmachnow, das 2022 mit Bürgern erarbeitete Klimaschutzkonzept der Gemeinde Kleinmachnow vor. Hierbei zeigte er auf, warum das sogenannte "Green-Remodelling“ – also die energetische Modernisierung von Bestandobjekten – einen so wichtigen Beitrag für den Erfolg der Energiewende in Kleinmachnow leistet.

Die Bebauungsstruktur in Kleinmachnow ist überwiegend durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt. Über 90 Prozent der privaten Haushalte nutzen Gas als primäre Wärmequelle – ein fossiler und damit klimarelevanter Brennstoff. Der Schwerpunkt der Energie- und Wärmeplanung liegt daher auf der Steigerung der Energieeffizienz älterer Einfamilienhäuser durch verbesserte Dämmung und Heizungsanlagen. Die Erfahrungen und die Herangehensweise zur energetischen Sanierung von Bestandsobjekten waren für die Besucher besonders interessant, da der sorgfältige Umgang mit dem Bestand in Deutschland aufgrund der hohen Anforderungen eine besondere Herausforderung darstellt.

Herr Klatt von der „Werkgruppe Architekten Kleinmachnow“ stellte konkrete Umsetzungsbeispiele zur energetischen Altbausanierung in Kleinmachnow vor. Er gab einen umfassenden Überblick über realisierte Bauprojekte und schilderte seine Erfahrungen, da er im Ort bereits mehrere Projekte, darunter die Kindertagesstätte "Villa Lustig", erfolgreich energetisch saniert hat. Im Anschluss an den Vortrag besichtigten die Teilnehmer das ehemalige Planungs- und Verkaufsbüro der Sommerfeld-Siedlung in der Karl-Marx-Straße, das in der Zwischenzeit vollständig energetisch saniert worden ist.