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Kirchen und Friedhöfe

Evangelische Dorfkirche und Auferstehungskirche

Eine "Dorfkirche" in der eigentlichen Bedeutung des Wortes war die Dorfkirche von Kleinmachnow in den bisherigen 400 Jahren Ihres Bestehens eigentlich nur vorübergehend. Ursprünglich gehörte sie zum Gutshof der Grundbesitzerfamilie Hake und war Tochterkirche der Dorfkirche von Stahnsdorf. Erst als um die Mitte des 17. Jahrhunderts das Straßendorf Kleinmachnow entstand, fanden Sonntagsgottesdienste abwechselnd in Kleinmachnow und in Stahnsdorf statt.

Zur Zeit der Expansion Kleinmachnows in den 20-er und 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde ein Gemeindehaus am anderen Ende des Ortes gebaut. Dieses wurde 1953 zur Auferstehungskirche erweitert. Seit die Dorfkirche 1993 aus dem Staatseigentum an die Gemeinde übertragen wurde, wird sie liebevoll restauriert. Genutzt wird sie zu besonderen Gottesdiensten, zu Hochzeiten und für viele Veranstaltungen. Als ältestes erhaltenes Gebäude ist sie für viele Einwohner Kleinmachnows das Bindeglied zur Vergangenheit ihres Ortes.

Am Karfreitag 2018 nahm die Gemeinde in einem feierlichen Entwidmungsgottesdienst Abschied von der Auferstehungskirche. Dabei wurden die liturgischen Elemente an Menschen aus der Gemeinde übergeben, die diese in der anschließenden Prozession in die Dorfkirche trugen. Der Name des Gebäudes ging auf den neu gebauten Kirchsaal am Zehlendorfer Damm 211 über.


Katholisches Pfarramt St. Thomas Morus

Seit der Reformation in Brandenburg, 1539 unter Kurfürst Joachim II., lebten in der Mark nur noch vereinzelt Katholiken. Mit dem Bau des Teltowkanals änderte sich dies. Viele Arbeiter kamen aus katholischen Regionen des Deutschen Reiches, vor allem aus Schlesien, und anderen Gebieten Europas. Anfänglich noch von der Gemeinde "Heilige Familie" in Lichterfelde betreut, gründete sich 1905 der Katholische Arbeiterverein. Katholiken siedelten sich in der Region an, mit der Zeit wuchs ihre Zahl.

Als Kaplan Karl Moritz im Jahre 1935 Lokalkaplan für Kleinmachnow und Stahnsdorf wurde, feierte man die erste Heilige Messe im Schleusenrestaurant, als dies durch die Nationalsozialisten verboten wurde, gewährten die evangelischen Christen ein zeitweises "Asyl" in der Kleinmachnower Dorfkirche. 1948 erfolgte die Einweihung der Notkirche „St. Thomas Morus“ in Kleinmachnow. Am 28. April 1991 wurde der letzte Gottesdienst in der Barackenkirche gefeiert. Am 28. Juni 1991 fand die Grundsteinlegung für die neue Kirche statt, 1992 wurde der heutige, moderne Kirchenbau in der Hohe Kiefer 113 in Kleinmachnow durch den Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky konsekriert.

Die Kirche trägt den Patronatsnamen St. Thomas Morus. Thomas Morus war Lordkanzler von England unter König Heinrich VIII., auch nach dem Abfall des Königs von Rom, blieb Morus dem katholischen Glauben treu, 1535 wurde er dafür hingerichtet. Der Märtyrer Thomas Morus ist Patron der Politiker und Regierenden, sein Gedenktag ist der 22. Juni.


Evangelischer Waldfriedhof

Der Evangelische Waldfriedhof am Steinweg 1 wurde 1934 eröffnet und ist die einzige Begräbnisstätte in Kleinmachnow. Sie umfasst eine Fläche von 6,3 ha und gehört der Evangelischen Kirchengemeinde und wird von dieser verwaltet. Der Friedhof ist ganzjährig geöffnet und bietet allen Besuchern einen Ort der Besinnlichkeit und Ruhe.

Seinen unvergleichlichen Charakter erhält er durch seinen reichhaltigen Bestand an Märkischen Kiefern und Rhododendren. Den Mittelpunkt des Waldfriedhofs bildet die 1934 erbaute Friedhofskapelle, die mit ihrem Rundbau und dem Schieferdach von allen Seiten sehr gut sichtbar ist. Durch den wunderschönen Altbestand an Großsträuchern und Bäumen ist ein reichhaltiges Vogelvorkommen zu verzeichnen.

Auf dem Waldfriedhof Kleinmachnow befinden sich 204 Kriegsgräber, die durch den Kriegsgräberbund angelegt und durch den Friedhof mit Unterstützung der Gemeinde Kleinmachnow gepflegt und unterhalten werden. Jährlich zum Volkstrauertag wird der gefallenen Soldaten gedacht. Darüber hinaus ist der Waldfriedhof über die Grenzen Kleinmachnows dafür bekannt, dass zahlreiche Persönlichkeiten, die Ortsgeschichte geschrieben haben, hier ihre letzte Ruhestätte fanden.


Kriegsdenkmale

Am Sowjetischen Ehrenhain in der Hohen Kiefer liegen in einem Sammelgrab 51 namentlich bekannte Soldaten der Roten Armee sowie 53 unbekannte Soldaten. Die Pflege dieses Ehrenmals erfolgt ebenfalls durch die Gemeinde Kleinmachnow.

Am Zehlendorfer Damm hinter der Alten Dorfkirche befindet sich das Kriegerdenkmal, welches an die 17 Kleinmachnower Bürger erinnert, die im Ersten Weltkrieg 1918 gefallen sind.