Pflege und Betreuung
In Brandenburg leben mehr als 113.000, in Potsdam Mittelmark 6.774 pflegebedürftige Menschen. Mit einer erheblicher Zunahme der Pflegebedürftigkeit auf über 174.000 bzw. 13.300 bis zum Jahr 2040 wird gerechnet.
Es gibt mehr als 320 stationäre Pflegeeinrichtungen und fast 550 ambulante Pflegedienste im Land. Hinzu kommen 350 Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.
Das Sozialministerium ist nach dem Pflegeversicherungsgesetz (Sozialgesetzbuch XI) dafür verantwortlich, dass pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen in Brandenburg eine leistungsfähige, qualitativ und quantitativ gute Versorgungsstruktur zur Verfügung steht. Aufgrund seiner Zuständigkeit für das Heimrecht regelt das Land die Anforderungen an die Wohn- und Betreuungsqualität in verschiedenen Pflege- und Betreuungseinrichtungen. Darüber hinaus ist das Sozialministerium auch für die Ausbildung in den Altenpflegeberufen zuständig. Unterstützt wird es dabei vom Landesamt für Soziales und Versorgung.
Ausgehend von den Ergebnissen der „Brandenburger Fachkräftestudie Pflege“ sowie durch den Beschluss des Brandenburger Landtags vom 17. Dezember 2014 wurde die Landesregierung aufgefordert, eine „Pflegeoffensive für eine verantwortungsvolle pflegerische Versorgung im Land Brandenburg auch in der Zukunft“ zu entwickeln.
(Quellen: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie / 7. Altenbericht der Bundesregierung)
Regionale Beratungszentren
Der Einstieg in alle möglichen sozialen Unterstützungsleistungen ist für alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises in den vier ⇰ regionalen Beratungszentren (in Teltow, Werder (Havel), Bad Belzig, Brandenburg an der Havel) über die trägerneutrale Allgemeine soziale Beratung möglich.
Sie finden umfangreiche Beratung und Unterstützung für mögliche Ansprüche bei
- Hilfen zum Lebensunterhalt (Kindergeld, Unterhaltsvorschuss, Arbeitslosengeld I und II, Sozialhilfe, Bildung und Teilhabe usw.),
- Hilfen bei Schulden oder Auswirkungen von familiären Trennungssituationen,
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- Hilfen zum Wohnen (Wohngeld, Kosten der Unterkunft, Wohnraumsuche usw.),
- Hilfen zur Gesundheit (z.B. zur Krankenversicherung, Ansprüchen bei Unterstützung zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung oder die davon bedroht sind, Einstieg in die Hilfen zur Pflege oder bei Demenz) und
- Hilfen zur Integration bei Zuwanderung nach Deutschland.
Gemeinsam mit den Beraterinnen und Beratern werden die geeigneten Antrags-möglichkeiten, um Ihr spezielles akutes soziales Problem zu lösen, gesucht.
Die Fachkräfte vor Ort unterstützen bei behördlichen Angelegenheiten und leisten Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen.
Pflegestützpunkte Potsdam-Mittelmark
In Brandenburg gibt es 19 ⇰ Pflegestützpunkte. Der Pflegestützpunkt ist eine neutrale Beratungsstelle für Menschen, die Informationen aus einer Hand rund um das komplexe Thema Pflege benötigen.
Der für den gesamten Landkreis zuständige Pflegestützpunkt Potsdam-Mittelmark befindet sich im Regionalen Beratungszentrum in Werder (Havel), Am Gutshof 1, (Außensprechstunden nur in Beelitz, Clara-Zetkin-Str. 196). Es besteht die Möglichkeit zu Terminvereinbarungen in den Sprechstunden sowie zu Hausbesuchen im ganzen Landkreis. Individuelle Termine können auch außerhalb der Öffnungszeiten oder bei Bedarf als Hausbesuch in der Wohnung des Ratsuchenden vereinbart werden.
Sie werden unabhängig von der Krankenkassenzugehörigkeit kostenfrei und kompetent informiert und beraten zu allen Fragen rund um die Hilfen zur Pflege, bei Pflegebedürftigkeit und bei Behinderungen.
Die Pflegeberatung hilft insbesondere bei der Entlastung pflegender Angehöriger, der Vermeidung unnötiger Heimaufnahmen, der Vermittlung ehrenamtlicher Angebote und bietet individuelle Lösungen, um möglichst lange in der eigenen Wohnung leben zu können. Die Mitarbeitenden des Beratungsteams begleiten Sie fachlich, beraten Sie umfassend zu allen Möglichkeiten im aktuellen Gesundheitssystem, zu Leistungsan-sprüchen und Betreuungsangeboten für Pflege.
Bei der Suche nach einer geeigneten Pflegeeinrichtung hilft auch der ⇰ Wegweiser Pflege online: Er enthält alle relevanten Adressen und Ansprechpartner und ermöglicht den Zugang zu individuellen, trägerneutralen und kostenlosen Beratungen in allen Fragen der Pflege, bei Pflegebedürftigkeit und Behinderung.
Pflege-Notruf
Das Beratungstelefon "Pflege in Not Brandenburg" ist eine zentrale Beratungs- und Beschwerdestelle und will auch dazu beitragen, das Thema Gewalt in der Pflege aus der gesellschaftlichen Grauzone herauszuholen und Hilfestellungen zu geben.
Unter der Telefonnummer 0180 265 55 66 (6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, für Anrufe aus Mobilfunknetzen können abweichende Preise gelten) erhalten Pflegebedürftige, Angehörige, in der Pflege Beschäftigte, Nachbarn oder Pflegeeinrichtungen kostenfrei qualifizierte Beratung, Informationen und Hilfsangebote, wenn zum Beispiel Überforderungen in der Pflege zu Aggressionen und Gewalt führen oder wenn sich Pflegende mit Schuldgefühlen aufgrund von eigener Überforderung quälen.
Netzwerk Pflegebegleitung
Wichtige Links auf einen Blick
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
- Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg
- Pflegestützpunkte in Brandenburg
- Regionale Beratungszentren
- Dienstleistungskette Potsdam-Mittelmark
- Informationssystem Pflege Brandenburg
- Netzwerk soziale Dienste Potsdam-Mittelmark
- Netzwerk Pflegebegleitung