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Die Sonne zeigt die Zeit
Das Ergebnis der Arbeit eines Jahres ziert nun die Südfassade des Kleinmachnower Rathauses: Eine Uhr aus Glas zeigt dort künftig die Zeit, jedoch nur bei Sonnenschein, denn der Schatten des Zeigers gibt an, welche Stunde gerade schlägt. Entworfen und gefertigt wurde das Kunstwerk von Zehntklässlern der Maxim-Gorki-Gesamtschule in Zusammenarbeit mit der Glashütte Annenwalde in Templin.
Bürgermeister Michael Grubert war begeistert vom Engagement der Schüler und deren Freude an der gemeinsamen Arbeit in der Glasfusing-Werkstatt der Schule und unterstützte das Projekt daher gerne. Vier Entwürfe hatten die Schüler gestaltet, und im Februar im Rathaus präsentiert. Den Zuschlag erhielt die Idee von Emilia Busche, ein Planetensystem darzustellen. Gemeinsam von allen Schülern wurde er anschließend überarbeitet und optimiert. Die Planeten wurden dabei durch Symbole ersetzt, die einen Bezug zu Kleinmachnow haben. So sind die Gorki-Nase, die Haken aus dem Wappen Kleinmachnows und die Schleuse zu sehen. Im Spiegel soll sich Kleinmachnow widerspiegeln, ein Kreis mit farbigen Punkten steht für das bunte Volk Kleinmachnows, der rote Kreis für die Geschichte, das Wassersymbol für den Teltowkanal und schließlich der Hirsch für Förster Funke.
Gemeinsam mit David Jäger aus dem Wahlpflichtfach "WAT-Glas-Fusing" durfte Emilia schließlich für zweieinhalb Tage in die Uckermark reisen, um mit Werner Kothe in dessen Glashütte die Sonnenuhr herzustellen. Die Gemeinde sorgte unterdessen für eine fachgerechte Befestigungsmöglichkeit an der Rathausfassade. Finanziert wurde das Ganze durch den Förderverein der Schule, dessen Vorsitzender René Fischer dafür zwei Konzerte im Bürgersaal des Rathauses gab.

Nachdem die Montage in sengender Hitze erfolgte, ließ sich die Sonne am Freitagmorgen zunächst nicht blicken. Doch rechtzeitig zur offiziellen Übergabe am Mittag öffnete sich der Wolkenvorhang, und ein Streifen Schatten erschien als Uhrzeiger auf der Uhr. Allerdings zeigt sie die mitteleuropäische Normalzeit an. Im Sommer geht sie also immer eine Stunde nach.
Die Maxim-Gorki-Gesamtschule ist die einzige Schule in Deutschland, die es ermöglicht, die Kunst der Glasgestaltung als Unterrichtsfach zu erleben oder auch im Nachmittagsberich zu erlernen. In Kooperation mit den Glaskünstler Werner und Christa Kothe und deren Glashütte in Annenwalde wurden bereits einmalige Projekte gestaltet. So gibt es seit 2011 auch an der Schulfassade bereits eine von den Schülern gestaltete Sonnenuhr.
erstellt am 01.06.2018